Es gibt es, da bin ich mir sicher. Wo es zu finden ist, wirst du fragen. Ja, im Schönen natürlich. Das soll schon alles sein, könnte deine fragende Antwort lauten. Ja, im Schönen, werde ich dir grinsend ins Gesicht sagen. Aber wer sagt denn, was schön ist? – wäre vielleicht deine nächste Frage. Ich weiß es nicht, aber ich weiß was schön ist. Damit hast du dir widersprochen, könnten deine nächsten Worte sein. Nein, denn ich weiß nur, was schön ist. Ich weiß es für dich nicht ganz und für andere kann ich es nur vermuten, aber ich weiß was schön ist. Dann sag es mir! – forderst du mich vielleicht auf. Ich will es versuchen:
Schön ist vieles und wenig zugleich. Schönes kann klein und groß sein. Abstrakt oder ganz real, es besteht in vielen Farben und manchmal gibt es kein einziges Bild zu betrachten. Schönes ist hell und dunkel. Schönes hat auch immer ein Gegenteil und das kann ich bei anderen beobachten. Nein, ich meine damit nicht, dass alle anderen mein Schönes nicht schön finden. Aber ich kann erahnen, was andere nicht schön finden, eben weil sie es sagen oder weil sie andere Dinge schön finden.
Manche spielen gern mit Abzügen, mit Drähten oder mit den Tasten auf dem Computer, andere sehnen sich nach Licht und einem Mikrofon und wollen sprechen und gehört werden. Wieder andere reduzieren, wollen Licht und Wärme, Essen und Freizeit, andere verdonnern das.
Verstehst du was ich sagen möchte? Es gibt in jedem Schönen auch das Gegenteil, weil es nur zusammen existieren kann. Aber dadurch kann ich dir nicht sagen, was für dich schön ist. Für mich ist Fahrradfahren schön.